Letters_Johannes_Gutenberg

Printmedien begegnen uns jeden Tag. Sie begleiten uns trotz rasantem Fortschreiten der Digitalisierung weiterhin unseren Alltag.

Doch wie werden diese Magazine, Zeitungen, Zeitschriften und Mailings produziert und was unterscheidet die Druckverfahren. Klar, gibt es da die Produktioner und Druckereiexperten, die wissen ja wie es geht. Aber sicher interessierte Sie schon immer einmal wie Ihr „Stern“ oder Ihre "FAZ", "DIE ZEIT" oder Ihre "Süddeutsche Zeitung" hergestellt wird.

Hinzu kommt, dass wir Deutschen geschichtlich mit dem Drucken stark verwurzelt sind. Drei der führenden Druckmaschinenhersteller - Heidelberger Druckmaschinen AG, König & Bauer AG (KBA) und manroland AG - haben Ihre Hauptsitze in Deutschland. Im Zusammenhang mit Druckverfahren taucht auch immer wieder der Name eines Deutschen auf, der von Johannes Gutenberg. Er hat die Entwicklung des Druckens maßgeblich mit bestimmt.

Die Druckverfahren unterteilen sich in folgende vier Hauptdruckverfahren:

1. Hochdruck

(z. B. Flexodruck, Stempel)

Es ist das älteste Druckverfahren. Johannes Gutenberg ist ein wichtiger Wegbereiter des Hochdrucks mittels beweglicher Lettern. Die erhabenen Stellen der Druckform sind die druckenden Bereiche, die die Farbe direkt an den Bedruckstoff abgeben. Die tiefliegenden Teile der Druckform werden nicht gedruckt. Es eignet sich deshalb auch für schwer bedruckbare für Stoffe wie Kunststoff, Karton oder Pappe. Das Hochdruckverfahren wird heutzutage besonders für den Verpackungsdruck verwendet.

2. Flachdruck

(z. B. Bogenoffset- und Rollenoffsetdruck)

Der Bedruckstoff wird beim Offsetdruck über ein Gummituch mit der Farbe benetzt. Zu druckende und nichtzudruckende Elemente befinden sich auf dem Gummituch quasi auf einer Ebene. Die Trennung der Bereiche erfolgt durch den chemischen Gegensatz von Fett und Wasser. Nichdruckende Bereiche werden mit Wasser benetzt und stoßen dadurch die Farbe welche Fette enthält ab. Im Offsetdruck werden in der Regel vier Farben gedruckt – CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Black = Key). Pro Druckwerk die hintereinander angeordnet sind wird eine Farbe gedruckt. Im Rollenoffset werden in der Regel Doppeldruckwerke eingesetzt die das Papier in einem Druchgang beidseitig bedrucken (4/4-farbig). Pro Druckwerk und Seite wird eine Druckplatte benötigt. Zusätzliche Druckwerke können Sonderfarben oder Lacke auftragen Im Rollenoffsetdruck muss aufgrund der schnellen Rotationen bei der Trocknung unterstützt werden um den Produktionsprozess am laufen zu halten. Man unterscheidet deshalb den Heatset-Rollenoffset mit Trocknung durch einen dem Druckwerk angeschlossenen Heißlufttrockner und den Coldset-Rollenoffset wo die Farbe „weggeschlagen“ wird. Die Farbe ist bei beiden Verfahren meist erst nach einigen Tagen wirklich ausgetrocknet. Beim Coldset-Rollenoffset dauert es jedoch meist noch länger. Ein Indiz dafür sind die schwarzen Finger beim intensiven Zeitungslesen, da.das Coldset-Verfahren meist beim Zeitungsdruck genutzt wird.

3. Tiefdruck

In der Druckform, dem Formzylinder, sind die zu druckenden Bereiche als Vertiefung eingraviert. Es gibt tiefenvariable (Bildelemente haben stets den gleichen Abstand) und flächenvariable Druckformen oder eine kombinierte Druckform aus beidem. Die gesamte Druckform wird im Druckprozess durch eine Farbwanne geführt und die überschüssige Farbe durch ein Rakel automatisch entfernt. Ein Druckzylinder (Presseur) drückt von oben den Bedruckstoff auf den Formzylinder. Dadurch werden nur die mit Farbe gefüllten Vertiefungen auf das Papier gedruckt. In diesem Verfahren gedruckte Bilder sind sehr farbstark und scharf im Druckbild. Das Tiefdruckverfahren rentiert sich erst bei großen Auflagen, da die Zylinder und Gravur immense Kosten bedeuten. Große Magazine wie Spiegel und Stern oder auch Kataloge wie der von Ikea werden im Tiefdruckverfahren produziert.

4. Durchdruck

(z. B. Siebdruck)

Das Auftragen der Farbe auf den Bedruckstoff erfolgt bei diesem Verfahren durch ein Sieb oder Textilgewebe. Das siebförmige Gewebe ist quasi eine Schablone. Es kann eine unterschiedliche Feinheit, Struktur und Elastizität aufweisen. Dadurch kann der Farbauftrag beeinflusst werden. Ein Rakel presst während des Druckprozesses auf das Gewebe und drückt dabei die Farbe durch die Aussparungen des Schablonenträgers. Nicht druckbare Bereiche sind nicht farbdurchlässig. Die Schablone wird meist per Laser erarbeitet. Bei jedem Druckdurchgang kann nur eine Farbe verarbeitet werden. Siebdruck ist ein langsames Druckverfahren. Siebdruck eignet sich gut für dicke, spezielle Bedruckstoffe wie zum Beispiel dicke folienkaschierte wetterbeständige Plakatpappen. Des weiteren findet der Durchdruck beim bedrucken von Textilien Anwendung oder auch Gegenständen verschiedenster Materialien und Formen wie beispielsweise Glasflaschen oder Verkehrsschildern.

Sie vermissen den Digitaldruck?

Er zählt "noch" nicht zu den Hauptdruckverfahren. Mehr Infos zum Digitaldruck finden Sie hier HIER.

 

 
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